KONZEPT

Ulrich Elsener manipuliert unablässig die DNS einer Repräsentation, deren Einheit von der Entgegensetzung heterogener Fragmente, heterogener Techniken herrührt.

Mal ist es das Geflecht einer Landkarte, das in die Blutbahn des Gehirns eindringt, mal die Gelatine eines Acetats, das sich mit der Akrylflüssigkeit verbindet, woanders das Motiv einer Zimmertapete, das den Farbkörper für einen – männlichen oder weiblichen – Akt auf Tapetenpapier liefert. Industrielle Produktion und künstlerische Kreativität tragen zur Haut ein und desselben Bildes bei, einem ästhetischen Mutanten am Beginn des einundzwanzigsten Jahrhunderts.

Der handwerkliche Teil – sozusagen – von Elseners Werk, trägt das Zeichen einer Künstlerhand, den industriellen Teil prägt das Schicksal eines kollektiven Konsums. Auf einer andern Ebene wird das Phänomen der Zeit angesprochen. Fotografie als Dokument des Vergangenen, Endgültigen (R. Barthes), tritt in Dialog mit der Malerei als Zeugenschaft des Objekts, welches zeitlich nicht fixierbar bleibt. Das Werk von Elsener bietet ein weites, stimulierendes Feld für Reflexionen. (Viana Conti)

In den letzten Jahren bildeten die zeichnerischen Interventionen auf original Land-  und Seekarten den Schwerpunkt seiner Arbeit. Der Ausdruck „Physiognomie“ verbindet verbal die menschliche Figur mit der Topografie der Landschaft, in diesen Arbeiten tritt der menschliche Körper visuell in eine Art Osmose mit der Physis der Welt.

Betrachter verweisen auf die Gaja Theorie von James Lovelock, sehen sie als Metapher für fernöstliche Philosophien „Menschsein wird Weltsein“ (Hans Saner) oder sie können die ursprüngliche Verbundenheit des Menschen mit der Erde evozieren.“ Elsener transformiert mit  Wucht Raum in Lebensraum.“  (Sandro Ricaldone)